Födere die Biodiversität direkt vor Deiner Haustür!

Aufteilung aller Tierarten in Deutschland

Insektenarten auf Roter Liste in Deutschland

In Deutschland gibt es mehr als 33.300 Insektenarten, das entspricht 75% aller Tierarten in Deutschland sind Insekten. Dazu zählen unter anderem Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Ameisen und Fliegen. 24% all dieser Arten sind vom Aussterben bedroht.

Quelle: BMU –Aktionsprogramm Insektenschutz -2019

Unsere Ziele

Unser Ziel ist es mehr Vielfalt in unsere Landschaft zu bringen und möglichst vielfältige Lebensräume zu schaffen. Unsere Natur ist in den letzten Jahren einem starken Wandel ausgesetzt. Zunehmende Versiegelung von Flächen, größer werdende landwirtschaftliche Felder sowie Steingärten, haben u.a. zu einem starken Rückgang der Biodiversität geführt. Wir wollen regional und nachhaltig neue Lebensräume schaffen. Zudem wollen wir zusätzlich mit weiteren Produkten und Ideen für einen nachhaltigen Schutz unserer heimischen Arten sorgen. Mit eurer Hilfe werden wir eine positive Veränderung bewirken. Davon profitieren neben den Insekten auch andere heimische Tierarten wie Hasen, Fasane und Vögel. Sie finden in den neuen Lebensräumen Schutz und Nahrung.

Für viele Arten ist es noch nicht zu spät. 70% der Insektenarten in Deutschland sind rückläufig und 24% vom Aussterben bedroht. Je eher wir anfangen sie zu schützen, desto größer ist unsere Aussicht auf Erfolg.

41%

Von den 560 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten sind 41% vom Aussterben bedroht. Quelle: BMU –Aktionsprogramm Insektenschutz -2019

Nachhaltigkeit

Wir möchten ein dauerhaftes Projekt schaffen und nachhaltig das Landschaftsbild ändern. Insekten sind die wichtigsten Bestäuber all unserer Pflanzen. Von schönen Blumen im Vorgarten, bis zur Blüte am Apfelbaum, aus der der Apfel entsteht. Verschwinden die Insekten, verschwindet auch der Reichtum unserer Natur.

Regionalität

Erfreu dich vor Ort an neuer Vielfalt und dem von dir geleisteten Beitrag.

Biodiversität

In erster Linie sollen Insekten einen neuen Lebensraum finden und ihrer oft bedrohten Art eine weitere Nische bieten. Aber auch andere Tiere, wie Singvögel, Feldhase oder Fasan finden auf neuen Flächen Futter und einen Rückzugsort.

Biomasserückgang der Fluginsekten in den letzten 27 Jahren in Deutschland

75%

Warum solltet Ihr unser Projekt unterstützen – Eure Mehrwerte

Das Insektensterben ist überall präsent, etwas dagegen zu tun ist unser Ziel. Wir stehen alle in der Verantwortung und müssen unseren Beitrag leisten. Genau das versuchen wir mit unserer Plattform. Jeder Quadratmeter zählt. Ab sofort kann jeder vor der eigenen Haustür etwas unternehmen. Alle können sich an dem Anblick erfreuen und von der Wirkung überzeugen. Ihre nächstgelegenen Flächen finden Sie gleich hier. Zudem bekommt ihr je nach gewähltem Paket ein Zertifikat für euren Einsatz, weitere Flächenzugaben unsererseits oder andere großartige Präsente. Schaut einfach selbst nach. Sind Sie als Unternehmen an unserem Projekt interessiert? Das freut uns, wir bieten ihnen die Möglichkeit etwas für ihr Image zu tun und das Marketing wirksam zu nutzen. Gehen Sie voran und kontaktieren Sie uns. Nie hat ein grünes Image mehr Wirkung gezeigt als heute.

Unser Saatgut

Für unsere erste Aussaat haben wir verschiedene Blühmischungen getestet (5 Stück), um einen Vergleich zwischen den Sorten zu haben und auf die unterschiedlichen Verhältnisse vor Ort reagieren zu können (Bodenart – Ist es ein trockener oder nasser Standort, was stand vorher auf der Fläche). Unser Hauptaugenmerk lag bei allen Mischungen auf der Regionalität der Pflanzen. ( Im Anschluss an diesen Text ist eine Artenliste angefügt)

Die meisten Mischungen bestehen aus einer Kombination von Wildkräutern und Kulturarten, wie z.B. der Phacelia. Die nektarreichen Kulturarten sind einjährig und verfrieren über den Winter, haben aber den Vorteil, dass sie schnell zur Blüte kommen und im ersten Jahr für eine höhere Wertigkeit der Flächen sorgen. Die mehrjährigen Wildblumen, -kräuter und -stauden brauchen deutlich länger und zeigen ihre volle Pracht oft erst im zweiten Jahr. Diese allgemein gängige Zusammensetzung der Mischungen haben auch wir auf unseren Feldern ausgesät. Um unserem Projekt die gewünschte Nachhaltigkeit zu verleihen bleiben unsere Flächen für mindestens zwei Jahre bestehen. Für die Pflege der Flächen (Mahd, Schröpfschnitt, etc.) stehen wir im Austausch mit den Herstellern der Saatgüter und werden zudem von einem Biologen in allen diesbezüglichen Fragen beraten. Weitere Infos zu unserem Projekt und unseren Zielen gibt es auf unserer Homepage: www.feld-werk.de.

Wildkräuter/-blumen Kulturarten
  • Schafgarbe
  • Wiesen-Kerbel
  • Kornblume
  • Wiesen-Flockenblume
  • Skabiosen-Flockenblume
  • Wegwarte
  • Wilde Möhre
  • Tüpfel-Hartheu
  • Zahnöhrchen-Margerite
  • Kuckucks-Lichtnelke
  • Rosen-Malve
  • Wilde Malve
  • Klatsch-Mohn
  • Pastinak
  • Natternkopf
  • Spitz-Wegerich
  • Feldrittersporn
  • Braunelle
  • Scharfer Hahnenfuß
  • Rote Lichtnelke
  • Weiße Lichtnelke
  • Leimkraut
  • Goldrute
  • Rainfarn
  • Ringelblumen
  • Feld-Thymian
  • Schwarze Königskerze
  • Kleinblütige Königskerze
  • Und weitere
  • Dill
  • Borretsch
  • Acker-Leindotter
  • Färber-Distel
  • Echter Koriander
  • Echter Buchweizen
  • Erbsen
  • Fenchel
  • Ramtillkraut
  • Sonnenblume
  • Saat-Lein
  • Hornklee
  • Hopfenklee
  • Saat-Luzerne
  • Weißer Steinklee
  • Gelber Steinklee
  • Petersilie
  • Rainfarn-Phazelie
  • Phacelia
  • Rot-Klee
  • Sonnenblumen
  • Und weitere

Warum sollten wir Insekten schützen?

In Deutschland gibt es 33.000 Insektenarten, das sind ungefähr 75% aller hier bekannten Arten. Hierzu zählen unter anderem Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Insekten erfüllen viele wichtige Aufgaben. Hier einmal die drei Wichtigsten:

  1. Insekten sind die wichtigsten Bestäuber unserer Erde. Sie bestäuben 75% unserer Nutzpflanzen und sogar 90% der Wildblumen. Ohne diese kleinen Helfer gäbe es z.B. fast kein Gemüse und Obst.
  2. Insekten sind ein wichtiger Verwerter von organischen Abfällen. Sie zersetzen u.a. Laub, Holz und Kadaver von toten Tieren. Die Abbauprodukte, die die Insekten dabei freisetzen, werten die Böden auf und machen sie fruchtbarer.
  3. Insekten sind wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Sie dienen vielen anderen Tierarten als Nahrungsgrundlage, wie z.B. Vögeln und Amphibien. Diese Arten dienen wiederum anderen als Futter. Verringert sich die Zahl der Insekten, finden auch andere Tiere weniger Nahrung und auch ihre Zahl geht zurück.

Drei Hauptgründe für den Rückgang:

  1. Die starke Flächenversiegelung
  2. Eintönige Gärten und Parks
  3. Die Landwirtschaft

Welchen Lebensraum brauchen Insekten?

Im Allgemeinen kann man sagen, dass ein Lebensraum umso besser ist, desto naturbelassener er ist. Aber natürlich hat jede Art individuelle Ansprüche. Ein wichtiger Lebensraum sind zum Beispiel Wiesen, die nicht gemäht werden und auf denen viele verschiedene Pflanzenarten vorkommen.

Insektenarten

Feldwerk’s virtueller Blühwiesenspaziergang

Moritz Baumeister – Naturwissenschaftler

An dem Feldwerk Projekt schätze ich sehr, dass es die Verantwortung der Akteure klar kommuniziert. Neben den staatlichen Institutionen und LandwirtInnen sind auch direkt die Menschen der Zivilgesellschaft in der Verantwortung. Das wird gerne vergessen. Ich hoffe, dass das Projekt dazu beitragen kann, dass sich die BürgerInnen dieser Verantwortung bewusst werden und zugleich auch Lösungsansätze anbietet, wie sich lokal vor Ort gemeinsam Etwas positiv für den Naturschutz bewirken lässt. Ein wichtiger Aspekt im Naturschutz in der Agrarlandschaft ist die Schaffung von mehr Struktur, die die seit spätestens den 70er Jahren eintöniger gewordenen Agrarlandschaften mit großangelegten Feldern durchbrechen. Eine Blühwiese mit heimischen Wildblumen ist einer der zentralen Ansätze, um den Rückgang der Diversität in der Agrarlandschaft zu stoppen. Diese sind insbesondere dienlich als Nahrungsgrundlage für Insekten. Welche wiederum die Nahrungsgrundlage für Tiere höher in der Nahrungskette bilden. Derartige Maßnahmen werden mit jedem Tag immer dringlicher, denn nur wenn unsere Felder, auf denen unsere Nahrung wächst, in intakte Ökosysteme eingebettet sind, kann unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln nachhaltig gewährleistet werden. Und kein Mensch kann sagen mit welcher verschwundenen Art es eine Art zu viel sein könnte und unsere Systeme nicht mehr ausreichend funktionieren, um die Ernährung sicherzustellen.

Sind Wildblumenwiesen mit heimischen Arten eine sinnvolle Maßnahme gegen den Rückgang von Insekten?

Das Feldwerk-Team war mit dieser Frage an mich herangetreten und ich werde nun aus meiner, dem Naturschutz zugewandten, Perspektive ein paar Worte darüber verlieren.

Seit spätestens 1992 mit dem Unterzeichnen der Biodiversitätskonvention von 168 Staaten sowie der Europäischen Union ist der weltweite Rückgang der biologischen Vielfalt ins Zentrum politischer Bestrebungen gerückt. Seitdem sind viele Bemühungen, den Artenrückgang zu stoppen, auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene gewachsen. Jedoch wurde mit der Zeit klar, dass es trotz aller Bemühungen keine Trendumkehr gibt und das Artensterben ungebremst weitergeht [1]. Als Erklärung dient meist, dass die Ursachen des Biodiversitätsrückganges trotz der Bestrebungen sich sogar eher ausgeweitet und intensiviert haben. Eine dieser Ursachen ist die derzeitige Art und Weise wie wir als Gesellschaft für unsere Nahrungsmittelgewinnung Landwirtschaft betreiben [2]. Das Wort Kulturlandschaft ist mittlerweile weniger zutreffend als die Begrifflichkeit Produktionslandschaft, in der es nicht um den Erhalt der natürlichen Lebensraumfunktionen geht, sondern primär um effiziente Produktion [3]. Unsere heutige Agrarlandschaft zeichnet sich meist eher durch Strukturarmut als durch Vielfalt aus. Das ist ein Problem für den Erhalt von Biodiversität, da der Grad an Landschaftsheterogenität und damit die Diversität an ökologisch relevanten Strukturen meist positiv mit der Vielfalt an Arten korreliert [4,5]. Eine Möglichkeit in der Landschaft mehr Heterogenität zu schaffen, ist das Umwandeln von intensiv bewirtschafteten Flächen in naturnähere Flächen [6]. Blumenwiesen mit heimischen Arten als Bestandteil der Landschaft auf bisher intensiv bewirtschafteten Flächen anzulegen ist daher eine der Biodiversität auf lokaler Ebene zuträgliche Maßnahme. Einer Wildblumenwiese mit heimischen Arten Raum im Landschaftsmosaik einzuräumen hat das Potential eine von vielen Stellschrauben zu sein an denen es zu drehen gilt, um den Weg hin zu einer nachhaltigeren Landnutzung einzuschlagen in der der Rückgang der Arten abgefangen werden kann [7,8,9,10]. Es kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn eine Blühpatenschaft mit der Einsicht einhergeht, dass wir gemeinsam in naher Zukunft viele Stellschrauben gleichzeitig drehen müssen, um die Katastrophe des Artenverlustes wenigstens abzumildern [11]. Daher ist der lokale Beitrag des Feldwerk-Projektes zum Erhalt der verbliebenen „Artenreste“ [12] unserer Kulturlandschaft durch das Anlegen von Wildblumenwiesen mit heimischen Arten meiner Ansicht nach ein sinnvoller Schritt in die richtige Richtung.

von Moritz Baumeister

  • Butchart et al. (2010). Global biodiversity: indicators of recent declines. Science
  • McLaughlin & Mineau (1995). The impact of agricultural practices on biodiversity. Agriculture, Ecosystems & Environment
  • Succow, M., Jeschke, L., & Knapp, H. D. (2012). Naturschutz in Deutschland. Rückblicke—Einblicke—Ausblicke. Christoph Links, Berlin.
  • Bennett et al. (2006). Properties of land mosaics: implications for nature conservation in agricultural environments. Biological conservation
  • Haslem & Bennett (2008). Countryside elements and the conservation of birds in agricultural environments. Agriculture, ecosystems & environment
  • Fahrig et al. (2011). Functional landscape heterogeneity and animal biodiversity in agricultural landscapes. Ecology letters
  • Haaland et al. (2011). Sown wildflower strips for insect conservation: a review. Insect Conservation and Diversity
  • Streese & Gille (2018). Erfolgskontrolle eines Artenschutzprojektes im urbanen Raum – Wildbienen (Hymenoptera, Apiformes) auf einer Wildblumenwiese in Schwedt (Brandenburg).
  • Haaland & Bersier (2011). What can sown wildflower strips contribute to butterfly conservation?: an example from a Swiss lowland agricultural landscape. Journal of Insect Conservation
  • Korpelaet al (2013). Can pollination services, species diversity and conservation be simultaneously promoted by sown wildflower strips on farmland?. Agriculture, ecosystems & environment
  • Steffen et al (2015). Planetary boundaries: Guiding human development on a changing planet. Science
  • Kleijn et al. (2011). Does conservation on farmland contribute to halting the biodiversity decline? Trends in ecology & evolution